….können ja nicht so viel und so schlimm sein…
Wie schon unter dem Punkt Finanzierung berichtet dachten wir schon, dass wir an vieles bei den Baunebenkosten gedacht haben. Neben den kalkulierbaren Kosten für Haus und Grundstück gibt es genug Kosten, die unter dem Stichwort Baunebenkosten zusammengefasst werden. An einige Baunebenkosten denkt jeder zukünftige Eigenheimbesitzer, aber es gibt weitaus mehr Kosten, die erst im Laufe des Hausbauprojektes zum Tragen kommen. Für uns war und ist dieser Bereich Neuland. Aus diesem Grund möchten wir einige Baunebenkosten erwähnen, die in jedem Fall anfallen.
Nun gut, da muss wohl jeder durch ;o)
Was verbirgt sich nun aber hinter den Baunebenkosten? Das sind solche Kosten, welche weder im Grundstückspreis noch beim Hauspreis zu finden sind. Jedoch fallen diese rund um den Hausbau an. Und das Witzige daran ist, dass sich das bei jeder Immobilie unterscheidet und man hier nicht pauschal für alle Objekte die Nebenkosten kalkulieren kann. Es macht schon einen Unterschied, ob die Immobilie nur aus einem Grundstück besteht oder ob zeitgleich ein Grundstück und ein Eigenheim aus einer Hand gekauft wird. Und wenn kein Einfamilienhaus, dann eben eine Doppelhaushälfte oder gar ein Reihen- bzw. Mehrfamilienhaus. Und somit sind die Kosten hierfür unterschiedlich hoch.
Hier mal ein grober Überblick zu den Baunebenkosten:
_Notarkosten und GrundbuchEntscheidet man sich ein Grundstück zu kaufen, ist mit dem Kaufpreis nicht alles abgegolten…schön wär´s….Es fallen Kosten für den Notar an, weil der Eigentumsübertrag durch einen Notar beglaubigt werden muss. Aber auch der Eintrag ins Grundbuch, sowie die Auflassungsvormerkung, die Grundschuldbestellung und das Grundpfandrecht auf das Grundstück kostet etwas.
Kosten ca. 2000 Euro
_Grunderwerbsteuer bei GrundstückskaufIn Berlin und Brandenburg beträgt die Grunderwerbsteuer 5 % vom Grundstückskaufpreis. Es gibt aber auch andere Bundesländer, die einen Steuersatz von 3,5 bzw. 4,5 % haben. Und dieser fällt zum Beispiel bei einem Bauträger, wo man Grund und Haus aus einer Hand bezieht auf die Gesamtimmobilie an.
_Eventuelle MaklerkostenDamit ist gemeint, das bei einem gefundenem und passendem Grundstück eine Maklerprovision meist in Höhe von 5 bis 7,14% auf den Grundstückskaufpreis erhoben wird. Diese ist in der Regel vom Käufer zu tragen. Bei der Maklerprovision spielt es keine Rolle, ob Sie das Grundstück allein gefunden haben, ob es im Internet gefunden wurde ob Sie beim Spaziergang darauf gestoßen sind. In der Regel werden Grundstücke durch einen Makler vertrieben, die eine Art Hoheitsanspruch auf die Abgabe haben. Sie bezahlen damit die Vermarktungskosten, sowie die Arbeitsleistung des Maklers.
_Kosten für Architekten und Projekte in EigenregieSollte der Entschluss feststehen das Projekt Hausbau alleine durchzuziehen bzw. die Teilprojekte auszuschreiben (freihändig zu vergeben anhand von Angeboten) oder einen Architekten mit der Planung des Hauses zu beauftragen liegen die Baukosten hierfür bei ca. 15% der Gesamtbaukosten.
_ErschließungskostenAls erstes gibt es die Medienverfügbarkeit auf dem Grundstück. Hier sollte man aufpassen, da die Kosten für die Erschließung immens steigen können. Das wäre der Fall, wenn alleine schon ein unerschlossenes oder nur teilerschlossenes Grundstück erworben wird. Das heißt es liegen auf dem Grund und Boden nicht alle oder auch gar keine Medien an. Dann spricht der Makler gerne mal von einem straßenseitig erschlossenem Grundstück. Als zweites (und das ist ein Punkt, wo alle Häuslebauer hinkommen) kommen Kosten für die Verbindung der vorhandenen Medien mit dem Haus auf einen zu. Strom, Wassser, Gas als auch Telekommunikation müssen ja irgendwie ins Haus gelangen und das kostet nun mal Geld.
Kosten ca. 10.000 - 15.000 Euro
_Kosten für den PrüfstatikerEs gibt Bundesländer wie Berlin, da ist die Berechnung und Prüfung der Statik für das Einfamilienhaus im Hauspreis drin, denn das muss jede Hausbaufirma unternehmen, sonst sollten sie nicht bauen. Zur Absicherung allerdings für die Häuslebauer gibt es Bundesländer wie Brandenburg, die diesen Posten nochmal von einem unabhängigen Prüfstatiker unter die Lupe nehmen lassen. Und das geht zu Lasten der Häuslebauer.
Kosten ca. 1000 - 2000 Euro
_Kosten für den SchornsteinfegerAlle Häuslebauer, die sich für einen Kamin entscheiden benötigen nun mal einen Schornstein. Und damit dieser Schornstein auch verwendet werden darf, muss dieser durch einen Schornsteinfeger geprüft und abgenommen werden. Auch das geht zu Lasten des Häuslebauers.
Kosten ca. 2000 Euro
_Kosten für den Bauantrag/ BaugenehmigungTja....im Leben gibt es selten etwas umsonst und das gilt leider auch für die Baugenhmigung. Dafür, dass der Bauantrag vom Bauamt bearbeitet und entsprechende bzw. zuständige Abteilungen befragt wie auch beauftragt werden, fällt hier eine Bearbeitungsgebühr an, die bezahlt werden muss.
Kosten ca. 1000 Euro
_Kosten für Bauwasser und BaustromDamit auf der Baustelle allerdings etwas passieren kann, werden Wasser und Strom benötigt. Diese muss man bei den entsprechenden Versorgungsunternehmen beantragen.
Kosten ca. 2000 Euro
Ach ja....bei manchen ist eine Baustellenzufahrt von Nöten. Das ist der Fall, wenn z.B. ein Gehweg vor dem Grundstück anliegt und dieser vor schweren Lasten geschützt werden muss. Hierfür muss das entsprechende Tiefbauamt beauftragt werden, wenn eine bitumierte Baustellenzufahrt vorgeschrieben ist. In manchen Fällen reicht auch ein "Schotterweg" aus. Aber hier fallen dafür auch Kosten an.
Kosten für einen eventuellen Antrag ca. 35 Euro
Kosten für die Erstellung einer Baustellenzufahrt ca. 500 Euro
_ zusätzliche Versicherungen wie BauherrenhaftpflichtBei der Vielzahl an Versicherungen auf dem Markt sind selbst bei einem Neubau welche vorhanden, aber auch notwendig. Denn sollte ein Schaden auf der Baustelle bei einem Neubau passieren, sollten die Bauherren abgesichert sein. Daher ist es sinnvoll solche Versicherungen für den Bauzeitraum abzuschließen. Aber welche sind ratsam als auch sinnvoll?
Im Groben und Ganzen werden vier Versicherungen genannt, welche sinnvoll wären. Das wären die
Bauherrenhaftpflichtversicherung
Bauwesenversicherung
Feuerrohbauversicherung
Bauleistungsversicherung
Kosten ca. 500 Euro
_Kosten für die VermessungIst ein Grundstück noch nicht vermessen worden oder muss dies neu erfolgen, passiert dies durch ein Vermessungsbüro. Hier wird zum einen eine Geländeeinmessung durchgeführt als auch eine Höhen- und Lageüberprüfung. Zum anderen findet eine Grobeinmessung als auch eine Gebäudeeinmessung statt und anschließend eine Feinabsteckung. Diese Dinge und die dazugehörigen Unterlagen sind für den Bauantrag wichtig, da diese als Anlage mitgegeben werden und weil der Neubau in die Katasterunterlagen aufgenommen werden muss.
Kosten ca. 2000 - 3000 Euro
_sonstige Baunebenkosten wie Bodengutachten, Bauherrenschutzbund, unabhängiger BausachverständigerAn einem Bodengutachten sollte man nicht dran vorbei kommen, um später keine bösen Überraschungen zu haben. Durchaus kann es passieren, dass ein Bodenaustausch stattfinden muss, da die Belastbarkeit des Bodens für einen Neubau nicht ausreichend ist.
Kosten ca. 500 Euro
Eine Mitgliedschaft im Bauherrenschutzbund bzw. das Beauftragen eines unabhängiges Bausachverständigen ist nicht zwingend erforderlich, kann aber in Anspruch genommen werden. Die Baustelle wird in diesem Fall von einer unabhängigen Person neben dem Bauleiter in regelmäßigen Abständen kontrolliert.
Kosten ca. 15000 - 3500 Euro
_Kosten BaumfällungBei manchen Grundstücken ist es von Nöten diese von diversen Sträuchern und Bäumen zu befreien. Hier werden meist Firmen beauftragt dies zu bewerkstelligen.
Kosten ca. 2000 Euro
_Kosten für AbrissSollte ein Grundstück nicht baufrei sein und eine alte Hütte z.B. drauf stehen, muss man hier mit weiteren Kosten für Abriss und Abfuhr sowie eventueller fachgerechten Entsorgung rechnen.
Kosten ca. 5000 Euro
_Kosten für die AußenanlagenOhhhh jaaaaa....die lieben Außenanlagen. Dazu gehören der Zaun als auch die Terrasse sowie die gepflasterten Wege und Stellflächen. Die können ganz schön ins Geld gehen. Und ein bisschen grün wie ein paar Sträucher und Obstbäume möchte man auch haben.
Kosten ca. 15.000 - 20.000 Euro
Wie man sehen kann, sollten die Baunebenkosten nicht außer Acht gelassen werden. Einige Sachen sind notwendig und müssen durchgeführt werden und andere Sachen müssen zwar nicht zum Anfang folgen, aber die Kosten sollte man trotzdem schon im Auge haben.